Am vergangenen Wochenende schwärmten die Schwimmerinnen und Schwimmer der SSG Braunschweig in alle Himmelsrichtungen aus. Der größte Teil der Mannschaft trat bei den Bezirksmeisterschaften in Goslar an. Insgesamt kämpften dort  20 Teams um Medaillen und Titel. Mit 71 Teilnehmern stellte die SSG die größte Mannschaft von insgesamt 340 Teilnehmern – ein Beweis für die intensive Nachwuchsarbeit der letzten Jahre.

Besonders aufregend sind solche Meisterschaften für die jüngsten Schwimmerinnen und Schwimmer. Da kann so einiges schiefgehen – man vergisst die Schwimmbrille, springt zu früh ins Wasser, schlägt nur mit einer Hand an, vergisst die Anzahl der Bahnen oder man macht zu viele Tauchzüge. Manchmal ist man auch einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. So erging es Edda Möller (PSV), die pünktlich am Vorstart für die 100 m Lagen stand, als sie plötzlich ihren Namen bei der Siegerehrung hörte. Sie hatte die 50 m Brust im Jahrgang 2015 gewonnen! Was tun? Ihre einzige Medaille abholen und den nächsten Start verpassen oder beim Start bleiben und die Medaille nicht bekommen? Eine schwere Entscheidung für eine Neunjährige. Zum Glück halfen ihr ein paar Eltern und lotsten sie sicher zum Siegerpodest und dann im Eiltempo zurück zum Startblock. Am Ende war es nicht mehr wichtig, dass sie es über 100 m Lagen nicht aufs Treppchen schaffte – sie konnte stolz mit ihrer Medaille als Bezirksmeisterin nach Hause fahren.

Ein Großteil der Sportler überzeugte bei den Bezirksmeisterschaften mit überragenden Leistungen. Neben fleißigem Training ist dies auch den Trainern zu verdanken, die unermüdlich an neuen Trainingskonzepten arbeiten. Insgesamt wurden 39 Meister- und 41 Vizemeistertitel sowie 30 dritte Plätze errungen. Bei den Staffeln erkämpfte sich die SSG einmal Gold (Jg. 2014 und jünger) und viermal Silber. Besonders stark an diesem Tag war Leonard Sommerfeld (Jg. 2014/PSV), der mit 5 Meistertiteln als erfolgreichster SSGler nach Hause fuhr. In der Erfolgsstatistik folgten ihm Timo Zhao (Jg. 2010/PSV) mit 4 Meistertiteln, sowie Maja Junia Döppner (Jg. 2011/PSV) und  Emmilie Kraft (Jg. 2014/PSV) mit jeweils 3 Meistertiteln.

Am Sonntag ging es weiter zum Pflichtzeitenmeeting nach Salzgitter. Hier ging es primär darum, Bestzeiten zu schwimmen, um sich für die im Oktober und November stattfindenden Landesmeisterschaften zu qualifizieren. Bei 133 Starts standen am Ende fast ausschließlich Bestzeiten auf der Uhr – 64 Mal wurde die erforderliche Pflichtzeit unterboten und somit ein Start bei den Landesmeisterschaften gesichert.

So wie Edda Möller einen kleinen Umweg zu den 100 m Lagen auf sich nahm, fuhr die Spitzengruppe der SSG eine große Strecke nach Wuppertal, um sich mit den Besten aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland, Thüringen und Württemberg zu messen. Hoch motiviert wollten die 16 Braunschweiger SSG-Schwimmerinnen und -Schwimmer bei den Opera Swim Classics beweisen, dass sie ganz vorne in Deutschland mitschwimmen und auch Pflichtzeiten für die Deutschen Meisterschaften erreichen können. Insgesamt wurden 31 Medaillen errungen, besonders erfolgreich waren Lennart Röhl (Jg. 2006/Blau-Gold) und Clara Lou Küsel (Jg. 2010/PSV) mit jeweils 5 Medaillen sowie Søren Graul (Jg. 2007/PSV) und Mia Friederike Kreibohm (Jg. 2009/PSV) mit jeweils 4 Medaillen. Der neue Cheftrainer der SSG, Jörg Schiemann, bescheinigte allen SSG- Schwimmern einen sehr guten Mix aus Motivation und Schwimmfreude.  Nach diesem gelungenen Auftakt blicken die Schwimmer und Trainer der SSG Braunschweig optimistisch in die neue Schwimmsaison.