Geplant waren die Norddeutschen Meisterschaften als der unaufregendste Wettkampf des Jahres, für den wir als SSG als Ausrichter verantwortlich zeichneten. Teilnehmerfeld und Wettkampfanzahl sind bei den langen Strecken meist überschaubar und ein Hauch von Routine lag bei der Vorbereitung in der Luft – jeder kannte seine Aufgabe. Doch als die Meldungen eintrudelten und wir wie immer einen routinierten Check im System durchführten, staunten wir nicht schlecht: die Top-Stars des Schwimmsports Lukas Märtens, Florian Wellbrock, Oliver Klemet, Isabel Gose und ihre australische Teamkollegin Moesha Johnson wollten in Braunschweig an den Start gehen. Von diesem Moment an gab es plötzlich so viel mehr zu organisieren!

Plötzlich viel mehr zu tun

Ein Ausschwimmbecken musste bereitgestellt, die Presse kontaktiert, das Insta-Team mobilisiert, Interviewanfragen koordiniert und zahlreiche Fragen beantwortet werden, warum keine Zuschauer zugelassen werden konnten.

Natürlich waren wir traurig, keine tolle Wettkampf-Atmosphäre mit hunderten schwimmbegeisterten Zuschauern bieten zu können. Das lag einzig daran, dass das Bad in die Jahre gekommen ist und durch die Erneuerung des 25-m-Bereichs seinen Bestandsschutz verloren hat. Daher gelten nun auch für den 50-m-Bereich neue Vorschriften in puncto Großveranstaltungen und Brandschutz. Immerhin sind noch drei Großveranstaltungen pro Jahr zugelassen, unsere traditionsreiche Internationale Weihnachtsgala ist also nicht in Gefahr!

Keine Zuschauer – Bahn frei für Begegnungen

Die SSG hat trotz dieses Mankos alles darangesetzt, den internationalen Top-Stars gute Wettkampfbedingungen zu bieten und aus dem Zuschauerpech für die norddeutsche Nachwuchselite eine Chance zu generieren, ihre großen Vorbilder so nah wie möglich zu erleben. Respektvoll hielten die Nachwuchsschwimmer Abstand während des Ein- und Ausschwimmens, um ihre Vorbilder nicht in ihren Routinen zu stören. Denn eins wünschten alle Nachwuchsschwimmer den Topathleten – schnelle Rennen, um sich einen der begehrten WM-Startplätze zu sichern. Auch wenn es ein Start „aus dem Training heraus“ war, ist es nicht unwahrscheinlich, dass so eine Normzeit unter optimalen Bedingungen auch schon mal zu so einem frühen Zeitpunkt fällt. Wenn nicht, kann man zumindest aus so einem Rennen Schlüsse ziehen, wie sich die Zeiten im Frühjahr entwickeln werden. Sven Schwarz gab sich gegenüber unserem SSG Insta-Team diesbezüglich zuversichtlich: „So schnell war ich so früh im Jahr noch nie.“

Interviews und Autogrammstunden

Unser unermüdliches Instagram-Team hat es geschafft, gleich mit drei Eliteschwimmern Interviews zu führen und stellte beherzt die Fragen, die zuvor auf unserem SSG-Kanal gesammelt wurden. Selbst auf die Frage, ob man mal gemeinsam mit den Topathleten trainieren könne… Stop! Das erfahrt ihr in den nächsten Tagen auf unserem Instagram-Kanal!

Auch für den durch Dopingtests verspäteten Start der Autogrammstunden hatte der Nachwuchs Verständnis. Der Andrang war riesig, die Warteschlange zog sich durch das halbe Bad. Isabel Gose, Florian Wellbrock und Sven Schwarz standen am Samstag geduldig am Autogrammtisch und ermöglichten auch vielen Kindern ein Selfie mit ihnen zu schießen. Am Sonntag dann war Lukas Märtens der Star zum Anfassen, er betonte auch immer wieder, wie wichtig ihm der Schwimmsportnachwuchs ist und dass er es als seine Aufgabe sieht, den Kindern das Gefühl zu vermitteln, eine große Gemeinschaft zu sein. Im Schwimmteam sollte man unbedingt Spaß haben, denn das beflügelt in den Leistungen. Dass das nicht nur leere Worte waren, sah man auch daran, dass er stets von jüngeren Schwimmerinnen und Schwimmern seines Vereins umringt war.

Zwei überglückliche Jungs

Durch die Freundlichkeit und Zuwendung der Athleten bei der Autogrammstunde fühlten sich alle jungen Sportler wertgeschätztDie glücklichsten beiden Jungs des Tages waren allerdings Anton und Vincent. Sie hatten ihr großes Vorbild Lukas Märtens einfach vor dem Wettkampf via Instagram um eine Badekappe gebeten, und er hatte ihnen tatsächlich eine mitgebracht!

Sponsoren schnuppern Wettkampfluft

Erstmalig bei einem Schwimmwettkampf am Start war unser Sponsor VW Financial Services, vertreten durch Frau Kleinhans, die Leiterin für interne Kommunikation und Sponsoring, und ihre Kollegin Stefanie Ludwig, die für die Social Media Auftritte des Unternehmens verantwortlich ist. Begrüßen konnten wir ebenfalls unseren Kooperationspartner, das Herzogin-Elisabeth-Hospital, vertreten durch den Leiter des Patientenmanagements, Dave Barczynska. Gespannt verfolgten alle drei die Läufe über 800 m Freistil und konnten gleichzeitig auch die Wettkampfvorbereitung und den Start von Lukas Märtens beobachten. Wir hoffen, dass es uns gelungen ist, einen Einblick in das Wettkampfgeschehen beim Schwimmsport zu geben. Wir haben zum Beispiel die Bahnverteilungen erklärt, die ehrenamtlichen Kampfrichterfunktionen vorgestellt und über unser Know-how gesprochen, solche hochrangigen Wettkämpfe ausrichten zu können.

Danke für die besondere Atmosphäre

Und so hatte der Wettkampf durch dieses Unglück, dass er ohne Zuschauer stattfinden musste, doch  eine ganz besondere Atmosphäre. Für die Nachwuchssportler gab es wertvolle Einblicke in Wettkampfvorbereitung, Schwimmtechniken, Streckeneinteilung und Ernährung  vorm Wettkampf. Danke dafür an Isabel, Moesha, Lukas, Florian und Sven! Am Montag beim Training wird sich das Wasser ganz besonders anfühlen und ganz sicher wird noch ein wenig Goldstaub auf dem Boden glitzern.