Stellt euch vor, ihr seid bei den Norddeutschen Meisterschaften im Schwimmerischen Mehrkampf. Es läuft hervorragend, am Horizont seht ihr schon das Siegertreppchen zum Greifen nah und dann:

PUMPENAUSFALL IM BAD!!!

WETTKAMPFABBRUCH!!!

Nein. Kein Albtraum – echte Realität. Hygiene-Vorschriften in Deutschland untersagen in so einem Fall ein weiteres Betreiben des Schwimmbeckens. 2 Stunden haben die SchwimmerInnen, Trainer und Betreuer am Sonntag ausgeharrt, ob vielleicht noch ein Ersatzteil geordert werden konnte – vergebens. Sicher können alle von uns nachfühlen wie groß die Enttäuschung bei allen Aktiven und Trainern war. Ein einberufener Trainerrat aus allen Vereinen hat dann demokratisch  abgestimmt, dass keine Titel und Medaillen vergeben werden, weil es einfach sportlich unfair wäre, Platzierungen zu vergeben, wenn in einem Mehrkampf erst die Hälfte aller Strecken geschwommen wurden.

Dennoch haben wir auch viel Positives zu berichten!

Zunächst einmal waren wir mit der größten Mannschaft aller teilnehmenden Vereine am Start und voller Hoffnungen, auch Medaillen nach Hause zu holen. Die Stimmung und das Miteinander im Team war am ersten Tag wunderbar, obwohl vier verschiedene Trainingsgruppen am Start waren – L2+L3, WK2 und B1. Die Meisterschaft wurde für die Jahrgänge 2011+2012 ausgetragen.

Am Samstag wurden die 200 m Lagen, zweimal die Hauptlage eines jeden Schwimmers über 200 m und zweimal 25 m Delfinkicks geschwommen. Bei den Lagen-Wettbewerben konnten die Jungs noch einmal neue Bestzeiten schwimmen. Yannick Jung verbesserte seine erst kürzlich geschwommene Bestzeit um weitere 8 (!) Sekunden auf 2:53,98.  Auch Mattis Wilsenach (B1), Ida Mende (B1), Thies Goldbeck und Brian Kraft (beide WK2) konnten sich ebenfalls um 4-8 Sekunden verbessern. Bei den 200 Freistil schwamm Conrad Vollmer 4 Sekunden schneller als seine Bestzeit, Thies Goldbeck ganze 12 (!) Sekunden und Ida Mende bestätigte ihre Leistungen und konnte bei den Kicks überzeugen.

In 200 Rücken überzeugten Timo Wentland und Friedrich Dammmeyer mit Bestzeiten und lagen, auch aufgrund ihrer hervorragenden Delfin-Kicks, beim letzten Zwischenstand  auf Platz 1 und 3 der SMK Wertung.

Ein besonderes Highlight war die deutliche Verbesserung von Leni Kilper. Sie ist ihre Rennen konsequent bis zum Schluss durchgeschwommen und konnte sich über 200 B über eine Verbesserung um 10 (!) Sekunden freuen.

Beeindruckt zeigten sich die mitgereisten Trainerinnen Andrea Welzel und Nina Tiesler von den Delfin-Kicks der Athleten. Hier waren deutlich längere Tauchphasen zu beobachten als im Training, ein Zeichen, wie sehr alle verstanden hatten, dass gerade hier ein Wettbewerb entschieden wird. Alle SchwimmerInnen hielten sich im weiteren Verlauf konsequent daran, auf der Wasseroberfläche weiter zu schwimmen wie sie es vorher mit den Trainern besprochen hatten.

Natürlich waren alle sehr traurig, dass es so unverhofft endete. Für die meisten unserer Starter aus der L2+L3, der WK1 und B1 war dieser Wettkampf der Saisonhöhepunkt, auf den sie lange hintrainiert hatten.   Aber sie haben auch Verständnis für die außergewöhnliche Situation und hatten ihren Fokus nicht nur auf die Platzierung, sondern auch auf persönliche Bestzeiten gelegt. Wir haben ein paar SchwimmerInnen zu ihrer Meinung nach dem Wettkampf befragt. Maja: „Ich fand es schade, dass es am Ende keine Medaillen gab, aber sonst war es richtig gut. Bei mir waren die 200 Lagen das Beste.“ Timo: „Wir waren alle sehr überrascht, als der Wettkampf dann abgebrochen wurde und es war natürlich sehr schade, dass es am Ende keine Titel gab und nicht noch mehr Bestzeiten geschwommen werden konnten. Meine 200 Lagen und die 200 Rücken waren besonders schnell. “ Conrad: „Mit meinen Leistungen bin ich sehr zufrieden. Es war aber sehr schade, dass wir nicht weiter schwimmen konnten, nur konnten die Bremer ja auch nichts dafür. „

Dem können wir uns nur anschließen. Wir fühlen mit unseren Sportlern und mit dem TuS Huchting Bremen, die bis zum Pumpenausfall eine beeindruckende Meisterschaft durchgeführt haben, die es geschafft haben, das Becken innerhalb von 20 Minuten von einer 50 m Bahn zu einer 25 m Bahn umzubauen. Wir werden nie wieder graue Haare bekommen, wenn die Anzeigetafel oder das Livetiming ausfällt. Wir wissen jetzt, es kann einen als Ausrichter eines Wettkampfes noch viel härter treffen. Vielen Dank an euch, liebe Bremer, bestimmt fiel euch der Abbau nach dem Wettkampf doppelt schwer.

Unsere qualifizierten Starter waren:

Leni Victoria Kilper
Ida Mende
Friedrich Dammeyer
Conrad Vollmer
Mattis Willsenach
Lukas Winter
Jg. 2012 – L3 – PSV
Jg. 2012 – B1 – BSV Ölper
Jg. 2012 – L3 – PSV
Jg. 2012 – L3 – PSV
Jg. 2012 – B1 – PSV
Jg. 2012 – L3 – PSV (war leider krank)
Timo Wentland
Yannick Jung
Sven Jonathan Rathmann
Brian Kraft
Thies Magnus Goldbeck
Thore Poppenhäger
Maja Junia Döppner
Jg. 2011 –L2 –PSV
Jg. 2012 –L2 –PSV
Jg. 2011 –L3 –PSV
Jg. 2011 –WK2 –PSV
Jg. 2011 – WK2-PSV
Jg. 2011 –L3 –PSV
Jg. 2011 – L2 –PSV