Am Mittwoch in der zweiten Herbstferien-Woche und in der darauffolgenden Woche fand zum ersten Mal innerhalb der vergangenen Jahre eine umfangreiche Leistungsdiagnostik statt. Diese Diagnostik wurde von Stützpunkttrainer Marco Rebnau organisiert und fand in Kooperation mit Jesper Schwarz vom Nachwuchsleistungszentrum der Eintracht Braunschweig und Dr. Sobotta vom HEH-Klinikum statt.
An den beiden Terminen wurden jeweils 7 Sportler:innen durch eine Testbatterie geführt. Im Land-Teil ging es dabei um die Beweglichkeit und die Sprungkraft. Die Rumpfbeuge und die Schulterbeweglichkeit wurden hierbei gemessen. Diese beiden Übungen wurden nach dem Maßstab des Landesvielseitigkeitstests vermessen, jedoch gab es hier keine Punkte, sondern es wurden die jeweiligen Abstände in Zentimetern gemessen. Einige Leser fragen sich bestimmt nun, was hat denn die Sprungkraft mit dem Schwimmen zu tun? Beim Start bei einem Wettkampf springt jeder Athlet vom Block ins Wasser. Dieser Moment, kurz bevor es ins Wasser geht, sollte eigentlich der schnellste Augenblick im ganzen Rennen sein. Umso kürzer die Strecke ist, umso entscheidender ist eine hohe Startgeschwindigkeit und kann beim Rennen den Unterschied zwischen Platz 1 oder 2 machen. Daher entschied sich Marco dazu, auch hier eine Diagnostik stattfinden zu lassen. Auf Kraftdruckmessplatten fanden zweimal drei Sprünge statt. Zum einen wurde hierbei der Squat-Jump vermessen. Zum anderen gab es den Counter-Movement-Jump. Der zuletzt genannte Sprung ist mit einer Auftaktbewegung. Der Squat-Jump findet ohne diese Bewegung aus der Beuge statt. Durch eine breite Studienlage lassen sich durch das Verhältnis dieser beiden Sprünge zueinander Aussagen zum Krafttraining machen und wo hier noch Potenzial ist.
Im Wasser wurde ein Laktat-Stufentest nach Pyne geschwommen. Jede(r) Sportler:in musste hier 7x200m Kraul absolvieren. Jeder Durchgang hatte eine Geschwindigkeitsvorgabe und es wurde natürlich von Durchgang zu Durchgang anstrengender. Alle 5 Minuten musste ein Schwimmer starten und in der Pause wurde durch die Sportwissenschaftler und Sportärzte eine kleine Blutprobe am Ohr entnommen. Diese Probe wurde dann in ein Messgerät gestellt, wobei der Laktatwert in mM gewonnen wurde. Durch die Laktatwerte und die Schwimmgeschwindigkeiten kann man nun, wenn der Test richtig absolviert wurde, die Geschwindigkeit feststellen, ab wann der Athlet eher anaerob arbeitet und Laktat produziert.
All diese gewonnenen Werte dienen dem Trainer zur Steuerung des Trainings und zeigen Potenziale auf. Außerdem kann durch ein mehrfaches Testen die Entwicklung des Schwimmers beurteilt werden.
Insgesamt waren die Athleten sehr aufgeregt, weil wir sehr viel Besuch hatten. Es hatten alle Beteiligten aber sehr viel Spaß bei diesem Ereignis. In der Sprungkraft haben viele Schwimmer noch viel Potenzial. In der Beweglichkeit waren die Trainer positiv überrascht von überraschend guten Werten, wobei es doch ein bis zwei Sportler:innen gibt, welche als eher unbeweglich zählen würden. Im schwimmerischen Teil haben sich bei einigen Testteilnehmern Bestzeiten beim nächsten Wettkampf angedeutet, welches die Trainer positiv stimmte. Eine genauere Auswertung findet in der nächsten Zeit statt, wobei sowohl Schwimmer als auch Trainer diesen Test-Tag gerne wiederholen wollen würden.